Mehr Sichtbarkeit für Menschen mit Behinderung - #Lassmalwirsein

#Lassmalwirsein ist eine Aktion, die jedes Jahr am Welt-Down-Syndrom Tag stattfindet und von Lass mal wir sein e.V. ins Leben gerufen wurde. Damit möchten die Gründerinnen Sabine und Marianne Lewandowski dazu beitragen, dass vor allem Menschen mit Down-Syndrom mehr Sichtbarkeit in der Gesellschaft bekommen und alle von- und miteinander lernen können und dürfen. Denn in einer Gesellschaft voller Offenheit und Vielfalt profitieren alle.

#Lassmalwirsein fördert Präsenz

Fakt ist, dass jedes Jahr weltweit etwa 200.000 Kinder mit Trisomie 21 geboren werden, aber noch viel mehr eben nicht. Die Angst davor, ein Kind zu bekommen, das nicht der „Norm“ entspricht und womöglich nie ein „gutes Leben“ führen wird, ist bei werdenden Eltern groß. Neun von zehn entscheiden sich bei der Diagnose Down-Syndrom gegen ihr Baby.

„Hauptsache das Kind ist gesund“, hört man oft. Doch das Down-Syndrom ist keine Krankheit, sondern eine Chromosomenvariante und entsteht genauso zufällig wie das Geschlecht. Trotzdem bedeutet das dreifache Vorhandensein des 21. Chromosoms in unserer Gesellschaft immer noch eine Abweichung vom Idealbild.

Klingt wie ganz normales Familienleben. Ist es auch.

Wie kann es dann sein, dass Menschen, in deren Familien ein Mitglied das Down-Syndrom hat, ganz andere Erfahrungsberichte vom Zusammenleben geben, als die Angst davor einem vorgibt? Sie berichten von Familienleben voller Liebe und Streit, Alltagsstress und kleinen Momenten des Glücks, Verbundenheit, und Lachen bis der Bauch schmerzt, Diskussionen um die richtige Hose und das letzte Stück Kuchen unter den Geschwistern. Klingt wie ganz normales Familienleben. Ist es auch.

Nur eins fällt zusätzlich auf: Der Sinn für die leisen Zwischentöne des Lebens scheint in Familien, in denen es jemanden mit Down-Syndrom gibt, viel ausgeprägter zu sein. Zufriedenheit in den kleinen Dingen zu finden und Dankbarkeit füreinander zu spüren - das scheinen Menschen mit Down-Syndrom und ihre Mitmenschen viel besser zu können.

So viel Nähe - so viel Liebe

Jedes Jahr entsteht im Zuge von #lassmalwirsein ein Booklet, in dem ein paar Persönlichkeiten mit Down-Syndrom eine kleine Bühne bekommen. Mit wahnsinnig ästhetischen Fotos, wunderbar berührenden Texten und ganz viel Liebe zum Detail, ermöglichen uns die Macherinnen eine beeindruckende Nähe zu jedem der großen und kleinen vorgestellten Menschen. Die Zitate und kleinen Geschichten von ihnen selbst oder ihren Familienmitgliedern stecken so voller gegenseitiger Liebe, dass man sich fragt, wie es überhaupt sein kann, dass inklusives Leben nicht schon längst für alle selbstverständlich ist.

Mehr Infos und Quelle: LASS MAL WIR SEIN e.V. – mariundanne

Marie
GRIMM'S Redaktion
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