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Kleine Hände, große Hände - Hallo Feinmotorik!

Wenn kleine Kinder größer werden, passieren viele spannende Dinge. Sie lernen dabei auch ihre eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten immer besser kennen und bauen sie stetig aus. Besonders beim Bauen lässt sich das gut beobachten.

Sehr kleine Kinder, die ihre ersten Bauversuche unternehmen, bauen zunächst einmal eher auf einer Ebene, also die Bausteine nebeneinander auf. Der nächste Schritt ist dann das Bauen in die Höhe, also klassischerweise entstehen dabei Türme, indem Bausteine aufeinandergestapelt werden. Und auf dieser Basis entwickelt sich dann das Bauen, das immer kreativer wird und schließlich Gebilde entstehen lässt, die der Vorstellungskraft des Kindes entsprungen sind.

Bauen ist eins unserer Steckenpferde und macht nicht nur super viel Spaß, sondern fördert auch ganz spielerisch die Feinmotorik, die Kreativität und auch die Koordination. Um unnötige Frustration zu vermeiden, macht es Sinn, dass die aktuellen Fertigkeiten des Kindes dabei mit dem Material matcht. Also weder zu Überforderung, noch zu Langeweile führt. Das ist bei jedem Kind völlig individuell, aber es gibt ein paar wissenswerte Kniffe, die wir euch dafür gerne an die Hand geben würden. Aber zunächst ein kleiner, aber wichtiger Exkurs zum Thema Motorik.

Wer Feinmotorik sagt, muss auch Grobmotorik sagen

Der Begriff Grobmotorik wird umgangssprachlich häufig etwas missverständlich gebraucht. Grobmotorisch zu sein, ist also keineswegs eine mangelnde Fähigkeit, präzise Bewegungen auszuführen, obwohl es mit dieser Bedeutung häufig etwas negativ belegt verwendet wird. Die Grobmotorik betrifft ganz einfach völlig andere Bewegungen als die Feinmotorik, ist aber mindestens genauso wichtig.

Und zwar meint Grobmotorik alle großen Bewegungen, für die die großen Muskeln in Armen, Beinen und Rücken benötigt werden. Man braucht sie also für viele alltägliche körperliche Aktivitäten, wie Sitzen, Krabbeln, Laufen, Hüpfen, Klettern usw. Babys und Kleinkinder entwickeln daher auch zunächst einmal ihre grobmotorischen Fähigkeiten, lernen ihren Kopf zu heben, ihre Arme und Beine zu koordinieren und ihren ganzen Körper zu drehen. Wichtig hierfür sind Muskulatur, Körpergefühl und Balance. Entwickelt und ausgebaut werden sie ganz von selbst, indem das Kind einfach aus sich heraus nach und nach genau diese natürlichen Aktivitäten übt und immer wieder ausführt.

Zur Feinmotorik gehören die kleineren und feineren Bewegungen mit den Händen, Fingern, Füßen, Zehen, dem Gesicht, Mund usw. Babys und kleine Kinder entwickeln ihre Feinmotorik Schritt für Schritt und fangen dabei ganz simpel an. Sie bewegen zunächst Hände und Füße, führen sie in den Mund oder zueinander, klatschen, greifen irgendwann gezielt nach Gegenständen. Dabei wird die Hand-Auge-Koordination geschult und der Pinzettengriff immer besser und dezidierter eingesetzt.

Die feinmotorischen Fähigkeiten entwickeln Kleinkinder ebenfalls ganz nebenbei, zum Beispiel beim Malen, Kneten oder beim Spielen mit Murmeln, Perlen und Bausteinen. Jede kleine Bewegung hilft ihnen, ihre Kontrolle und Koordination weiterzuentwickeln. Auch die Mimik des Gegenübers wird von Babys früh schon wahrgenommen und schließlich adaptiert und zählt zur Feinmotorik.

Feinmotorik für kleine & große Hände

Wir werden nicht müde, darauf hinzuweisen, wie wichtig und hilfreich das Spielen für die kindliche Entwicklung ist. Auch die motorischen Fähigkeiten profitieren vom Spielen. Zugunsten der Fantasie halten wir von vorgegebenen Regeln beim Spielen bekanntermaßen wenig. Aber tatsächlich gibt es ein paar Kniffe, die zu beachten es sinnvoll sein kann, um das Bauen an den aktuellen Entwicklungsstand des Kindes anzupassen und damit kleine Erfolgserlebnisse zu unterstützen:

Je kleiner die Hände, desto größer die Baumaterialien: Die großen Teile sind gut greifbar und sorgen für Stabilität und erste Erfolgserlebnisse beim Bauen. Die rauen Oberflächen unserer Materialien unterstützen das, indem sie dafür sorgen, dass die einzelnen Bauteile gut aufeinander stehen bleiben und nicht so leicht verrutschen.

Je kleiner die Hände, desto weniger Baumaterialien: Die Auswahl sollte nicht überfordern und die Möglichkeiten daher zunächst etwas begrenzt sein, so fällt die Konzentration auf das Gegebene leichter.

Je kleiner die Hände, desto mehr eignen sich die Grundformen zum Bauen: Grundformen ergeben eine wunderbare und berechenbare Basis beim Bauen und sorgen für erste Erfahrungen mit geometrischen Formen.

Je größer die Hände, desto kleinere Baumaterialien: Mit zunehmendem Alter können auch die Baumaterialien kleinteiliger werden und sorgen für mehr Möglichkeiten beim Bauen. Das bedeutet jedoch nicht, dass die großen Baumaterialien abgelöst werden. Sie werden lediglich ergänzt. Für die Basis beim Bauen eignen sich die großen Baumaterialien auch weiterhin besonders gut.

Je größer die Hände, desto mehr Baumaterialien: Die benötigte Menge an Baumaterial wächst tatsächlich an, um die eigenen Ideen umsetzen zu können und die Basis durch Details zu bereichern. So wird das Bauerlebnis interessant und immer wieder neu gestaltbar.

Je größer die Hände, desto mehr eignen sich organische Formen als Ergänzung: Beim Bauen mit organischen Formen ist immer ein Stück weit überraschend, was sich daraus ergibt. Es ist nicht, wie beispielsweise bei zwei gleich großen Würfeln, eindeutig, wie sich die Bausteine aufeinander verhalten werden, was für neue Formen sich ergeben usw. Dadurch entstehen in der Kombination neue Herausforderungen und interessante Gebilde.

Wenn Klein und Groß zusammen spielen

Besonders schön zu beobachten ist auch, dass große Kinder durch ihre kleinen Geschwister häufig länger spielen, auch wenn andere Gleichaltrige das vielleicht bereits nicht mehr tun. So entsteht ein altersübergreifendes Spielen, bei dem jeder seine Fertigkeiten, Ideen und seine Art zu Spielen mit einbringen kann und jeder von jedem lernt. Kleinteiligere Spielmaterialien können dabei auch den größeren Kindern vorbehalten sein und ihnen damit ein wenig Exklusivität einräumen, die den kleineren dann zu einem späteren Zeitpunkt zu Teil wird.

Unsere Spielmaterialien unterstützen spielerisch die Feinmotorik für kleine und große Hände. Daher haben wir ein paar Spielideen zusammengestellt, die speziell die Feinmotorik anregen. Ein paar unserer Produkte gibt es sogar extra in verschiedenen Größen. Tatsächlich sind wir also beim Thema Feinmotorik eine gute Adresse, weil unsere Spielmaterialien sich dafür einfach wunderbar eignen. Sie unterstützen spielerisch die Feinmotorik für kleine und große Hände.

Erstes Bauen mit Riesenbauklötzen oder der großen Stufenpyramide.

Fortgeschrittenes Bauen mit der kleinen Stufenpyramide und den Konzentrischen Kreisen und Ringen.

Sortieren mit den Sieben Freunden in Holzschälchen oder dem Sortier-Brettchen.

Perlen auffädeln mit unseren großen, mittleren und kleinen Holzperlen.

Bilder und Muster legen mit den Glitzersteinen.

Kugelbahnen bauen mit dem großen Regenbogen und Kugeln.

Kinder sind kleine Menschen mit dem Kopf voller Ideen und den Armen und Beinen voller Tatendrang. Wenn Kinder tun dürfen, was Kinder von sich aus tun möchten, nämlich ausprobieren, wo man kleine Dinge hineinstecken kann, wie viele Dinge übereinander gestapelt werden können, bis alles zusammenfällt und was passiert, wenn man viiiiele kleine Kugeln im Hochflorteppich auskippt und dann da wieder rauspopeln muss, können sie für ihre Feinmotorik ganz schön viel lernen.

Sowieso bietet das alltägliche Leben jede Menge Möglichkeiten, die Feinmotorik zu schulen. Die Autonomiephase, in der alles selbst von den Kindern gemacht werden möchte, trägt auch dazu bei, indem Knöpfe selbst ins Knopfloch gesteckt, die Schuhe selbst zugemacht, Klingeln und Aufzugknöpfe gedrückt und Eier selbst in die Teigschüssel gehauen werden. Genauso passiert das Trainieren der Feinmotorik beim täglichen Spielen, Malen und Basteln in unterschiedlichster Form.

Und weil es täglich so viele Alltags- und Spielsituationen gibt, in denen Kinder ganz automatisch und ohne explizite Förderung ihre Feinmotorik trainieren, ist ein Fokus auf das Feinmotorik-Förderung in der Regel gar nicht nötig. Das Anbieten von entsprechenden Spielmaterialien und das Unterstützen vom Dinge allein tun dürfen sind aber definitiv hilfreich und machen auch noch großen Spaß. Und so lernen Kinder ganz nebenbei und ohne es zu bemerken durch ihre Neugierde und Unbedarftheit intuitiv ständig so viel, wie wir Erwachsenen uns nur erträumen können.