Jeder kleine Schritt zählt – Nachhaltigkeit im Familienalltag
Das Thema Nachhaltigkeit ist ganz schön groß und kann schnell einschüchtern. Deshalb tritt es gerne mal im turbulenten Alltag ein bisschen in den Hintergrund. Es klingt einfach nach viel Zusatzaufwand und einer ganz schön großen Verantwortung. Man könnte fast denken, dass das bisschen, was einer alleine zuhause macht, ja eh nichts bringt. Aber genau da fängt eine Gedankenspirale an, die einen selbst schnell mal zur Verzweiflung, der Umwelt aber rein gar nichts bringt. Ganz klar, das Thema ist groß und das kann abschrecken, aber wenn jeder einzelne Mensch begriffen hat, was er/sie bewirken kann, kann das ganz schön motivierend sein. Denn jeder noch so kleine Schritt hat einen großen Wert und zählt! Es ist – wie so oft – das Mindset, aber daran lässt sich ja arbeiten ; )
1. Ciao Perfektionismus
Wer hat nicht schonmal eine Aufgabe vor sich hergeschoben, weil sie ihm/ihr zu groß und unlösbar vorkam?! Dabei merkt man erstens, sobald man anfängt, dass die Angst davor, es nicht gut genug zu machen viel größer ist, als die Aufgabe selbst. Und zweitens, dass es einfach gar nicht perfekt sein muss, sondern lieber unperfekt gemacht wird, als einfach gar nicht gemacht wird. Perfektionismus hält einen beim Thema Nachhaltigkeit also eher auf, als dass er weiterbringt.
2. Kein to do, sondern ein way of life
Die to-do-Listen von Eltern sind oft lang und werden gefühlt immer nur länger und nie kürzer. Nachhaltiges Handeln ist allerdings keins dieser to dos und macht euer Familienleben daher auch nicht komplizierter, sondern kann sogar dazu beitragen, es einfacher und strukturierter zu machen. Um mit Kindern weniger Essen wegzuwerfen ist es beispielsweise sehr hilfreich, dass die Kinder sich selbst die Menge auf den Teller machen, die sie auch schaffen können und nichts übrigbleibt. Dabei lernen sie gleich auch noch viel über sich selbst und Eigenverantwortung zu übernehmen.
3. Alles kommt zu dir zurück: Die Natur als Kraftquelle
Wenn wir uns mit Nachhaltigkeit auseinandersetzen, tun wir das für uns und unsere Umwelt. Für ein gutes Leben brauchen wir schließlich auch eine Natur im Gleichgewicht, die nicht nur rücksichtslos ausgebeutet, sondern bewusst genutzt und auch wertgeschätzt wird. Geben und geben ist das Motto: Die Natur gibt und wir geben der Natur, sonst funktioniert das nicht. Sich seines eigenen Ursprungs in der Natur bewusst zu sein ist ein guter Anfang und auch sich immer wieder bewusst mit der Natur zu verbinden, kann uns Menschen im wahrsten Sinne des Wortes erden. Auch das Spielen in und mit der Natur ist für Kinder eine wahnsinnig wertvolle Erfahrung. So können wir Naturmaterialien wunderbar zum Spielen und Basteln verwenden, Steine und Stöcke sammeln und bemalen, riesige Mandalas aus Blättern und Blüten legen oder Kinderküchen mit Walnüssen oder Zapfen ausstatten.
4. Nachhaltig leben ist nicht gleichzusetzen mit Verzicht
Seit einigen Jahren ist Nachhaltigkeit ein großes Thema in der Welt. Der Gedanke dazu und die Notwendigkeit sind zwar nicht neu, aber das in der Gesellschaft angekommene Bewusstsein dafür ist es. Das Thema ist für viele schwer und gleichgesetzt mit einem erhobenen Finger, der dazu ermahnt, mehr zu verzichten. Aber nachhaltig zu leben ist natürlich nicht verzichten, sondern es geht viel mehr darum, ein Bewusstsein zu schaffen für das, was man hat und wie verwendet. Hat man dieses Bewusstsein erreicht, ist Verzichten meist gar nicht nötig, weil die Intuition einem dann dabei hilft zu entscheiden, welche Gewohnheiten man wie beibehalten möchte und welche man gerne einmal überdenkt, um geeignetere Wege für sich selbst zu finden. Viele Gegenstände kann man beispielsweise gut reparieren, anstatt sie wegzuwerfen. Spielmaterialien können weitergegeben oder getauscht werden und Verpackungsmaterial kann, soweit sich nicht darauf verzichten lässt, einfach upgecycelt und beispielweise zum Basteln verwendet werden. Das fördert nicht nur die Kreativität, sondern kann auch richtig Spaß machen.
5. Teamwork makes the dream work: Zusammen sind wir stark
Keiner von uns wird die Welt alleine retten, aber gemeinsam und zusammen mit unseren Kindern sind wir ganz schön stark. Lasst es uns doch als gemeinsames Projekt ansehen. Unsere Kinder und ihre Zukunft sind nicht nur die beste Motivation, an unsere Umwelt zu denken, sie sind auch super leicht zu begeistern mitzumachen. Werdet zum Team und geht den Weg gemeinsam, das schweißt zusammen und hilft allen.
Zusammenfassend bedeutet das, wir sollten einfach da ansetzen, was für uns am besten umsetzbar ist und am besten zu unserem eigenen Leben passt. Wir sollten uns auch nicht vornehmen, das gleich in alle unsere Lebensbereiche zu übertragen, sondern auch kleine Schritte anerkennen. Gegenseitiges Kritisieren für unperfektes Handeln streichen wir am besten komplett, weil das nur demotiviert und im Bezug auf Kinder ist es einfach ein megaguter Weg, ihnen das eigene unperfekte, aber ehrlich engagierte nachhaltige Handeln vorzuleben.